Wie sieht die Zukunft der Mobilitätsplattformen aus?
Die Themen MaaS, Mobilitätsplattform und National Access Point sind in der Mobilitätsbranche omnipräsent und gelten vielerorts als die Trends der Zukunft und als Lösung diverser Mobilitätsprobleme. Daher formierte sich unter der Organisation von its-ch eine Arbeitsgruppe, die sich eingehend mit diesen Themen auseinander setzte. Die Arbeitsgruppe bestand aus ehrenamtlichen Interessenvertretern des öffentlichen Verkehrs, des Strassenverkehrs, aus Ingenieuren, Beratern, Verkehrs- und Raumplanern. Als stellvertretender Arbeitsgruppenleiter trug Fabio Walti von Eraneos massgeblich zur Organisation als auch zur fachlichen Meinungsbildung bei.
In den Abschlussbericht der Arbeitsgruppe «Mobilitätsplattformen» flossen vierzehn Experteninterviews und die Meinungen von 200 Teilnehmenden einer Online-Befragung ein.
Der Bericht beginnt mit der Analyse der Ausgangslage, wobei die diversen Stakeholder und ihre Bedürfnisse aufgezeigt werden. Anschliessend werden die bekannten Mobilitätsvermittler beleuchtet. Dabei wird ersichtlich, dass sich die heutigen Mobilitätsplattformen nur wenig unterscheiden. Zudem bleibt es trotz der vorgenommenen Kategorisierung schwierig, die vielen Mobilitätsangebote in der Schweiz zu überblicken. Genutzt werden die Angebote nach Ansicht der Arbeitsgruppe bislang eher verhalten. Die Ursachen dafür sind erst teilweise verstanden und müssen weiter erörtert werden. Ausserdem ist es nach wie vor kompliziert, mehrere Verkehrsträger zu kombinieren. Oft sind dafür mehrere Systeme oder Apps nötig, so dass sich die Nutzerinnen und Nutzer überfordert fühlen und eine hohe Einstiegshürde besteht.
Um den intermodalen Verkehr zu fördern, schlägt die Arbeitsgruppe vor, eine «Metaplattform» für die Aggregation der nötigen Mobilitätsdaten aufzubauen. Eine solche Metaplattform hat keine Kundenschnittstelle, sondern stellt die Daten Unternehmen und Organisationen zur Verfügung, die innovative Angebote für die Mobilitätsnutzerinnen und -nutzer entwickeln und betreiben. Auch kann die Metaplattform als «nationaler Zugangspunkt» (NAP) für den Datenaustausch mit den EU-Ländern dienen. Die Arbeitsgruppe empfiehlt, die Governance der Metaplattform in einer «Public-Private-Partnership» zu entwickeln, um einerseits ein Erreichen der volkswirtschaftlichen Ziele und andererseits die rasche wirtschaftliche Entwicklungsfähigkeit zu garantieren.
Abschlussbericht Arbeitsgruppe Mobilitätsplattformen
Publiziert
Stv. Arbeitsgruppenleiter: Fabio Walti, Eraneos