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Ökosystem-Strategie

Wie Unternehmen Ökosysteme für sich nutzen können
Ökosystem-Strategie
Von Kooperationen zu Ökosystemen

Der Gedanke, dass die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen Vorteile bringt, existiert schon sehr lange. Durch die stärker vernetzte Wirtschaft, den technologischen Wandel und die veränderten Endkundenbedürfnisse hat sich diese eher starre und unflexible Idee der eindimensionalen Kooperation in Richtung Ökosysteme weiterentwickelt. Durch Ökosysteme wird eine zusammenhängende Value Proposition geschaffen, welche grösser ist als die Summe der einzelnen Werteversprechen der Teilnehmenden. Durch das Aufbrechen von Produkt- und Dienstleistungsgrenzen haben branchenfremde Player sowie auch etablierte Unternehmen die Möglichkeit in neue Märkte einzutreten. Ökosysteme sind bereits heute weit verbreitet. So bauen die meisten Unternehmen im S&P 500 Index Ökosysteme auf und dies wird sich weiter akzentuieren.


Weltweit werden gemäss Studien bis 2025 etwa 30 Prozent aller Umsätze in der Wirtschaft aus Ökosystemen resultieren. Diese garantieren Unternehmen vermeintlich langfristige Wachstumschancen hinsichtlich neuer Dienstleistungen und Kunden.

Wie funktioniert ein Ökosystem?

Aufgrund der fehlenden einheitlichen Definition von Ökosystemen, gibt es verschiedene Ansätze über deren Funktionsweise. Oft lassen sich innerhalb eines Ökosystems jedoch zwei grundsätzliche Rollen beobachten, die Akteure einnehmen können: Orchestrator und Contributor/Participant.


Orchestratoren sehen sich oft als Initiatoren und führen das Ökosystem. Sie wollen Unternehmen mit unterschiedlichen Kompetenzen – unabhängig der Industrie – incentivieren, um dem Ökosystem beizutreten. Das Unternehmen tritt dabei als Intermediär auf, orchestriert die Zusammenarbeit von Unternehmen und bringt oftmals Wissen rund um Infrastrukturen und Plattformen mit.


Contributor oder Participant sind Akteure, die aktiv am Ökosystem mitwirken. Sie zielen darauf ab, ihr Angebot durch aktive Zusammenarbeit mit dem Orchestrator und anderen Partnern zu verbessern. Sie erweitern und unterstützen dabei ihr eigenes- und das Werteversprechen des Ökosystems. Zudem gibt es Zulieferer, die im Hintergrund agieren und beispielsweise technische Infrastruktur zur Verfügung stellen.


Eine Rolle einzunehmen, scheint in der Theorie zwar einfach, ist in der Praxis jedoch komplex und sollte deshalb nicht als Selbstläufer angesehen werden, sondern strategisch verankert sein. Die vorgelagerte Überlegung dazu ist, ob ein Ökosystem überhaupt der richtige Lösungsansatz für die Problemstellung darstellt. Wenn man sich über dies im Klaren ist, gibt es darüber hinaus Fragen anzugehen zur Governance des Ökosystems, wie beispielsweise rechtliche Aspekte, Marketing, Gewinnverteilung oder Infrastruktur.

Der Ökosystem-Navigator als Hilfestellung für Unternehmen

Der Ökosystem-Navigator dient als Framework und soll dem Prozess der Strategieentwicklung eine Struktur geben. Im Fokus stehen dabei vor allem die strategischen Aspekte des Ökosystems, wie beispielsweise die Value Proposition oder das Business Model und weniger die operative Umsetzung und Skalierung. Der Navigator ist branchenübergreifend anwendbar, da bestehende Branchengrenzen in einem Ökosystem meist aufgebrochen werden. Um diese neue Form der Leistungserbringung in einem Ökosystem umzusetzen, muss eine Co-Creation zwischen Partnern und dem Endkunden stattfinden. Unsere Erfahrung zeigen, dass dieser Ansatz den Unternehmen Schwierigkeiten bereitet. Bislang beschränkt sich das Kundenerlebnis meist auf den Kauf eines einzelnen Produkts oder die Nutzung einer isolierten Dienstleistung, doch in Zukunft werden Angebote weiter verschmelzen und Branchengrenzen aufgebrochen.


Mit dem Ökosystem-Navigator wird innerhalb von sechs Phasen in einem iterativen Prozess ein Prototyp eines Ökosystems aufgebaut. Dies kann in Anlehnung an ein MVP (Minimal Viable Product), auch MVE (Minimal Viable Ecosystem) genannt, erfolgen. Verschiedene Elemente wie beispielsweise die Endkundenbedürfnisse, die eigene Rolle sowie die Rolle anderer Teilnehmenden und das Business Model Design werden dabei abgedeckt und aufeinander abgestimmt. Durch den Navigator haben Unternehmen ein Tool zur Hand, welches das Verständnis über Ökosysteme fördert und als Startpunkt zu einem eigenen, erfolgreichen Ökosystem oder dessen Teilnahme dienen kann.  

Fazit – in kleinen Schritten zur Ökosystem-Strategie

Aufgrund fehlender einheitlicher Definitionen für Begriffe wie Ökosystem, Orchestrator oder Participant ist ein einheitliches Verständnis erfolgskritisch. So ist beispielsweise Plattform-Business nicht mit Ökosystemen gleichzusetzen. Dies ist unserer Erfahrung nach jedoch in vielen Köpfen so verankert und könnte auf dem Weg durch den Ökosystem-Navigator zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Die Vorteile eines Ökosystems sind gross: Unternehmen können sich über Branchengrenzen hinweg vernetzen und neue Einnahmequellen mit innovativen Touchpoints erschliessen.


In einem halbtägigen Workshop lassen sich grundlegende Punkte, wie die Schaffung einer Baseline, die Absteckung der Rahmenbedingungen (beispielsweise durch eine Unternehmensstrategie), das Aufstellen von ersten groben Hypothesen und die zu adressierende Customer Journey erfolgreich erarbeiten. Auf diese Weise lässt sich das zunächst überwältigende und schwer fassbare Thema Ökosysteme in einem überschaubaren und für alle Beteiligten verständlichen Format konkretisieren und greifbar machen.


Erster Schritt: Kick-off des Themas «Ökosysteme» – Initialisierung & Baseline Setting im Rahmen eines Workshops:


  • Identifikation interner Stakeholder
  • gemeinsames Verständnis aller Beteiligten schaffen
  • Rahmenbedingungen abstecken
  • Planung erster Schritte mithilfe des Ecosystem-Navigators


Eine Vertiefung zum Thema mit Fokus auf die Versicherungsindustrie sowie des Ökosystem-Navigator finden sich in der dreiteiligen Artikelserie.  


Teil 1: Einführung in das Thema Ökosysteme  

Teil 2: Treiber von Ökosystemen und Ökosysteme im Schweizer Versicherungsmarkt  

Teil 3: Ökosystem Navigator  

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