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Open Banking: Developer Portale

Developer Portale können als Einstieg in eine Monetarisierung gesehen werden.
Eraneos Blog Open Banking: Developer Portale

Wie wir in unserem letzten Artikel «Open Banking: API Management als zentrales Fundament» gezeigt haben, gibt es verschieden Aspekte, die es beim Aufbau von Open Banking zu berücksichtigen gilt. Eines der Elemente bezieht sich dabei auf das Developer Portal. Vor allem bei grossen Technologieunternehmen sind Developer Portale schon weit verbreitet und werden nun auch bei Banken immer beliebter. In diesem Artikel wollen wir erklären was genau Developer Portale sind und welchen Mehrwert die Bankenbranche daraus gewinnen kann.

Was ist ein Developer Portal?

Ein Developer Portal ist eine dedizierte Website, die als erste Anlaufstelle für potenzielle API-Nutzer dient und dabei beschreibt, wie auf die verschiedenen Daten des Anbieters zugegriffen werden kann. Meist beinhalten die Websites einen Beispielcode, der kopiert wird, um auf den Service zuzugreifen. Nutzer sind Startups, die Kundendaten für spezifische Services benötigen oder andere Firmen, die Daten für kommerzielle Zwecke nutzen und eine Bank in ihr Ökosystem einbinden wollen. Auf Anbieterseite befinden sind meist internationale Konzerne, die grosse Mengen an Daten über ihre Kunden gesammelt haben.

Weshalb Unternehmen Developer Portale anbieten

Developer Portale zeigen normalerweise anhand zahlreicher Anwendungsfälle, wie ihre Daten eingesetzt werden können. Dies kann für ein Unternehmen interessant sein, da dessen Relevanz steigt, wenn es durch seine Daten Teil einer Wertschöpfungskette wird. So können die Anbieter von APIs in bestehende Ökosysteme eingebettet werden und die Daten monetarisieren, beispielsweise werden auch die APIs von Google oder Facebook von vielen Firmen für ihre Services gebraucht, was ihnen eine entscheidende Marktmacht gibt.

Wie funktioniert die Authentifizierung?
Portale bieten Daten in verschiedenen Verfügbarkeits-Stufen an. Manche Daten sind direkt verfügbar und können mit dem entsprechenden Code sofort geladen werden. Bei Banken könnten dies beispielsweise Daten zu Bankautomaten oder Filialen sein, die nicht sensitiv sind. Bei empfindlicheren Daten muss ein Nutzer einen Account aufsetzen, um einen Schlüssel («Token») zu erhalten, der in den Code eingebettet wird. Schliesslich gibt es Daten, die nur kostenpflichtig und im Rahmen des Consent Management nur mit expliziter Zustimmung des Endkunden genutzt werden dürfen. Banken könnten anonymisierte Daten über ihre Dienstleistungen verkaufen, sei dies über Transaktionen, Kreditprodukte oder Portfolioinvestitionen. Die Nutzer der APIs können jedoch aus diesen Daten nicht direkt auf gewisse Personen schliessen und die Informationen dienen ausschliesslich dazu, Algorithmen zu trainieren. Falls die Nutzer der API – beispielsweise FinTechs – die Zustimmung des Endkunden erhalten, können sie die persönlichen Daten verwenden, um die Kundenerfahrung weiter zu personalisieren. Dabei gibt es verschiedene Ertragsmodelle, die in einem späteren Blogeintrag erläutert werden.
Was ist auf Developer Portalen zu finden?

Abgesehen von der Anleitung, wie die Daten verfügbar gemacht werden, müssen auf den Developer Portalen die Daten möglichst detailliert beschrieben und definiert werden. Jedes Attribut wird dabei verständlich erklärt, um richtig interpretierbar zu sein. Die Dokumentation ist hier das zentrale Werkzeug. Dazu gehören beispielsweise Informationen zu Transaktionen mit Attributen wie Menge, Zeitpunkt, Gegenpartei, Ort oder Daten zu Krediten mit Variablen wie Menge, Laufzeit und Verzinsung.  


Ein zentrales Element der Developer Portale ist zudem die Sandbox («Sandkasten»). Diese dient dem Besucher der Seite als Übungsumgebung. In dieser kann geschriebener Code end-to-end gegenüber den APIs mit synthetischen Daten getestet werden. So kann ein Nutzer ohne grossen Aufwand seine Idee ausprobieren und sich mit der Schnittstelle vertraut machen.


Ausserdem findet man auf Developer Portalen normalerweise Beispiele, wie andere Nutzer diese Daten verarbeiten. Dabei werden häufig Erfolgsgeschichten geteilt, um die Anwendung schmackhafter zu machen.

Inwiefern Developer Portale für Banken Sinn ergeben

Ein Developer Portal kann als Einstieg in eine Monetarisierung der Daten genutzt werden. Die Bank muss in einem ersten Schritt sicherstellen, dass sie technisch in der Lage ist einfache, nicht-sensitive Daten zur Verfügung zu stellen. Mit der gesammelten Erfahrung ist es in einem zweiten Schritt möglich, sensitivere und anonymisierte Daten zu verkaufen. Die Bank kann dabei mit den Entwicklern in einen Austausch treten, um zu erfahren, welche Daten interessant sind und das so erhaltene Feedback wieder einzuarbeiten.


Ein attraktives und benutzerfreundliches Developer Portal macht es den Nutzern einfacher, die Daten in ihre Services zu integrieren. Durch ein Developer Portal können Banken stärker in die bestehende Ökosysteme eingebunden werden. Dies ist auch aus Perspektive des Kunden wichtig, da seine Bank Teil interessanter Services werden kann. Im nächsten Blogeintrag werden wir stärker darauf eingehen, wie die Daten von Banken und Drittparteien analysiert und letztlich auch monetarisiert werden können.

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